Am 13. Juli 1997 fanden sich erstmals 13 sangesfreudige Kameraden unter der Leitung des damaligen
1. Vorsitzenden Hans Willemsen zusammen.
Seit 1998 ist Kamerad Karl Hebing Dirigent und musikalischer Leiter. Zur Zeit ist Friedhelm Harmeling Vorsitzender des Chores.

Wir vom Shanty-Chor der Mk Bocholt haben es uns zur Aufgabe gemacht, internationales maritimes Liedgut zu pflegen.

Weil das Seemannsleben von Verzicht und Belastung bestimmt wird, sucht der Seemann Ausgleich und Ablenkung in heiteren Liedern. So haben diese auch in unserem Repertoire ihren Platz.

Wir wissen, dass unsere Zuhörer bereit sind, die Probleme und Sehnsüchte des Seemannslebens nachzuempfinden, aber vor allem möchten sie mit uns fröhlich sein. Wir singen Seemannslieder und Medleys aus neuerer Zeit und die aus der Segelschifffahrt über lieferten Shantys.

Shanty, (chanty, chantey, chant, chanter) heisst laut Lexikon:

Rhythmischer Matrosengesang mit einem Vorsänger, um für seemännische Arbeiten mit Muskelkraft den richtigen Takt zu geben.

 

Die Bezeichnung Shanty findet ihren Ursprung im englischen chant und im französischen chanter, beides bedeutet singen.

 

Shantys gehören zu den sogenannten Worksongs und sind wohl die bekannteste Form. Sie stammen aus der Zeit der Segelschifffahrt, wo sie während oder nach der extrem harten Arbeit an Bord gesungen wurden.

 

Nach der jeweiligen Arbeit unterscheidet man:

 

*Gangspill-oder Captanshanty. Die Matrosen liefen dabei um eine senkrecht stehende Winde (Gangspill, engl. Capstan), die zum Aufholen des Ankers benutzt wurde.

*Halyard- oder Fallshanty. Diese Shantys wurden beim Segel setzen gesungen.

*Walkawayshanty. Der Vorsänger (Shantyman) sang einen Text, der dann von der Mannschaft nachgesungen wurde. Im Rhythmus wurde dabei über das Deck gelaufen und Taue gezogen.

*Forebitters (Pollerlieder) Eiserne Poller (engl. Forebitters) dienten den Matrosen in ihrer knappen Freizeit als Sitzgelegenheit. Hier wurden dann oft mit Musikbegleitung (Zieh-, Mundharmonika, Fiedel) gesungen.

Shantys sind mit der Seefahrt verbunden wie Wind, Wellen und Windjammer, doch wer weiß schon, dass die Ursprünge des Shantys noch weit vor der Zeit der großen Segelschiffe liegen? Schon die Arbeitslieder von Galeerenruderern oder Treidlern sind den Shantys zuzurechnen.

Viele Seemannslieder entstanden, weil Seeleute Volkslieder aus ihrer Heimat oder Tanzmelodien von Land mitbrachten und erst nach und nach wurden diesen maritime Texte unterlegt. Sie befassten sich oft mit den Schwierigkeiten des Bordlebens und den Belastungen durch Wind und Wetter. Das geschah gelegentlich in ernsten, manchmal auch recht kritischen Texten.

Meist aber wurde dafür eine heiter ironische Form gewählt. Und immer wieder steht das Abschied nehmen im Mittelpunkt, wie auch Sehnsucht nach Zuhause oder einem Mädchen, das in der Heimat wartet.

Viel Vergnügen mit dem Shanty-Chor der Mk. Bocholt 1904 e.V. !!!